Von allen Verkehrsmitteln bietet ohne Zweifel das Flugzeug heute die größte Sicherheit. Darüber hinaus nehmen der Luftverkehr und die Anzahl der Passagiere stetig zu. Auch kleinere und abgelegene Städte haben heute häufig einen Flughafen und sind so direkt an die großen Hubs und damit an das internationale Luftverkehrsnetz angeschlossen.
Trotz der sehr hohen Erwartungen an die Sicherheit und die damit verbundenen Sicherheitsstandards stehen die Flugsicherungsorganisationen unter einem beständigen Druck, ihre Kosten zu reduzieren. Besonders bei mittleren und kleinen Flughäfen stellt die Flugsicherung einen erheblichen Kostenblock dar, und sie kann bei relativ wenigen Flugbewegungen nur schwerlich kostendeckend erbracht werden. Ein voll ausgestatteter Tower für wenige Starts und Landungen pro Tag überlastet schnell die Finanzmittel eines kleinen Flughafens.
Dank des Remote Tower Konzepts können Flughäfen ihre Profitabilität steigern, längere Öffnungszeiten anbieten, und kleinere Flughäfen können vielleicht sogar vor einer möglichen Schließung bewahrt werden. Außerdem eröffnet das Remote Tower Konzept der Flugsicherung weitreichende Möglichkeiten der Flexibilisierung.
Remote Tower bedeutet eine videobasierende Überwachung des Flugverkehrs in der sicherheitskritischen Umgebung des Terminals und des Flugfelds. Die visuelle Beobachtung des Flughafens durch den Fluglotsen vom Tower aus wird durch ein Videosystem ersetzt. Dieses ist hochauflösend und wird durch Infrarotdetektoren und Bewegungsdetektoren unterstützt, sodass bei schlechten Sichtverhältnissen Flugzeuge und Bewegungen sogar besser erkannt werden können als durch den direkten Blick vom Tower.
Bei Remote Tower Betrieb können die Fluglosten von einem zentralen Büro aus (z.B. in einem großen Flughafen) den Flugbetrieb in einem kleinen Flughafen steuern. Die Zentralisierung macht es möglich, verschiedene betriebliche Konzepte zu implementieren. So ist es etwa möglich, unter Tags vor Ort Fluglotsen zu beschäftigen, und in der Nacht mit wenig Verkehr die Überwachung von der entfernten Zentrale durchführen zu lassen. Oder die Zentrale überwacht mehrere kleine Flughäfen, und der Fluglotse steuert einen Start in Flughafen X und als nächstes eine Landung in Flughafen Y.
Frequentis AG hat eine Remote Tower Lösung entwickelt, die bereits von mehreren Flugsicherungen getestet wird. Zur weiteren vertrieblichen Unterstützung hat team ein White Paper verfasst, das verschiedene operative und technische Aspekte eines Remote Tower beleuchtet und damit für Flugsicherungen einen idealen Einstieg in das Thema „Remote Tower“ darstellt.