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Smart-Meter-Rollout in Deutschland

Der Blick über den Tellerrand lohnt sich! In Österreich ist der Smart-Meter-Rollout bereits in vollem Gang, doch auch im Nachbarland Deutschland ist das Thema „Smart Metering“ bereits in aller Munde. Ein Einblick und Ausblick

Smart-Meter-Rollout in Deutschland
Spätestens seit der Zulassung des dritten Smart-Meter-Gateways und der Veröffentlichung der Markterklärung ist auch in Deutschland der Smart-Meter-Roll-out wieder in aller Munde. Diese verpflichtet Messstellenbetreiber dazu, Stromkunden mit einem Jahresverbrauch von über 6.000 kWh (bis maximal 100.000 kWh) mit einer intelligenten Messeinrichtung auszustatten.
Aktuell ist die sogenannte „moderne Messeinrichtung“ zwar ein digitaler Stromzähler, jedoch noch ohne eine Kommunikationseinheit. Es handelt sich damit um digitale, nicht fernauslesbare Stromzähler, die eine Visualisierung des zeitabhängigen Verbrauchs am Zähler ermöglichen.

In Zukunft digital?
Die Digitalisierung auf Basis kommunikativer Messeinrichtungen vorantreiben – das ist gegenwärtig ein wichtiger Weg zur Energieversorgung der Zukunft.
Der steigende Anteil erneuerbarer Energien und die zunehmend dezentrale Erzeugung stellen das Stromnetz jedoch vor besondere Herausforderungen: Die Kommunikation muss flüssiger laufen, die Stromerzeugung wiederum sollte flexibel mit dem Stromverbrauch verbunden werden.

Moderne Messeinrichtungen intelligent aufgerüstet

Der in vielen Haushalten verbaute Ferraris-Zähler, welcher auf einem elektromechanischen Messgerät beruht, wird in den nächsten Jahren flächendeckend durch die moderne Messeinrichtung ersetzt. Kunden mit einem Jahresverbrauch von mehr als 6.000 kWh bzw. Einspeiser mit einer Leistung von mehr als 6 kW erhalten zusätzlich eine Kommunikationseinheit. Diese unterstützt die sichere Datenübertragung bei der Fernauslesung. Jede moderne Messeinrichtung kann aber auch nachträglich durch Einbau einer Kommunikationseinheit zu einem intelligenten Messsystem erweitert werden.

Neue Perspektiven und Ansätze

Im Gegensatz zum bundesweiten Trend, der den Einbau einer intelligenten Messeinrichtung erst bei einem Jahresverbrauch >6.000 kWh vorsieht, favorisiert das Land Baden-Württemberg den Rollout einer flächendeckenden, intelligenten Messeinrichtung auch bei einem niedrigen Jahresverbrauch <6.000 kWh. Beispielhaft dafür ist dessen Antrag zur „Digitalisierung der Energiewende und raschen Umsetzung der Strombinnenmarktrichtlinie“ (RL 2019/944/EU). Doch auch der Zwischenschritt von der modernen zur intelligenten Messeinrichtung ist denkbar: Schließlich können moderne Messeinrichtungen kommunikationstechnisch aufgerüstet werden, siehe dazu auch den Artikel „Moderne Messeinrichtung – Smart gemacht“.

Gemeinsam die Energiewende gestalten

Zukunftsfähige und nachhaltige Entscheidungen sind gefragt, um eine hohe Akzeptanz der Endverbraucher für die Energiewende zu sichern. Als team begleiten wir diese Entscheidungsprozesse und stehen als kompetenter Ansprechpartner im gesamten Projektlebenszyklus für die Projektberatung, -planung und Qualitätssicherung zur Verfügung.

Wie Smart Meter die Energiewende mitgestalten

Die voranschreitende Digitalisierung in der Energiewirtschaft ist ein wesentlicher Bestandteil der Energiewende, die mit der Umsetzung des Gesetzespakets zum Ausbau der Erneuerbaren Energien (EAG) maßgeblich vorangetrieben werden soll. Nicht nur dient sie zur Steigerung der Energieeffizienz oder als „Enabler“ neuartiger Dienstleistungen, sondern auch, um die Bevölkerung aktiv an der Energiewende teilhaben zu lassen.

Vom Consumer zum Prosumer
Eine nachhaltige Energiewirtschaft ermöglicht den bisher weitgehend passiven Stromkunden, als aktive Marktteilnehmer, sogenannte „Prosumer“, in das Strommarktmodell integriert zu werden. Der flächendeckende Rollout digitaler, kommunikativer Messeinrichtungen (Smart Meter) ist damit ein erforderlicher Baustein für smarte Energiedienstleistungen an die Stromkunden, die direkt am Energiemarkt teilnehmen möchten und nicht zuletzt für die Etablierung eines „Smart Grids“: eines intelligenten Stromnetzes zur besseren Netzauslastung durch moderne Kommunikationstechnik.

Smart Meter Rollout in Österreich
Der Smart Meter Rollout österreichischer Netzanbieter ist in vollem Gang, wobei „Early Adopter“ den Einbau der Smart Meter nahezu abgeschlossen haben. Gesamtheitliches Ziel für ganz Österreich ist es, bis Ende 2022 zumindest 95 % der bestehenden Stromzähler mit mechanischem Zählerwerk durch Smart Meter zu tauschen. Als mittlerweile etablierter Partner der österreichischen Netzbetreiber und Energieversorger arbeitet team tatkräftig an der Erreichung dieses Zieles mit: Angefangen bei der Planung der Systeme über die Beschaffung (gemäß BVergG) bis zur Begleitung in der Umsetzung, Testung und Abnahme stehen wir unseren Kunden als Spezialist für kritische Infrastrukturprojekte in jeder Projektphase zur Seite. Es ist uns ein großes Anliegen, von Projektbeginn an stets das „große Ganze“ nicht aus dem Blick zu verlieren und zukunftssichere und nachhaltige Entscheidungen zu forcieren, insbesondere für Projekte mit einem Planungshorizont von über 10 Jahren. Entscheidend ist dabei die Schaffung einer robusten, langlebigen Infrastruktur, welche aktuelle Entwicklungen und Best Practices im Bereich IT-Security berücksichtigt.

Nach dem Rollout ist vor dem Rollout
Auch nach einem erfolgreichen Massen-Rollout wird der Digitalisierungsausbau der österreichischen Netzbetreiber nicht eingebremst: Die Ausweitung auf andere Sparten (z.B. Gas, Wasser, Wärme) ist ein logischer nächster Schritt! Mit der Weiterentwicklung im Bereich der Kommunikationstechnologien sowie der Möglichkeit zusätzlicher Frequenzen, insbesondere für Schmalbandkommunikation, ergeben sich neben der Nutzung der Schnittstellen des digitalen Stromzählers weitere Szenarien zur kommunikationstechnischen Anbindung von Spartenendgeräten. Diese Möglichkeiten könnten auch als Optimierung für aktuell schlecht erreichbare digitale Stromzähler, zum Beispiel aufgrund Störungen im Netz oder mangelnder Signalstärke, zum Einsatz kommen.

team steht auch in dieser Phase als verlässlicher Partner zur Verfügung, um eine zukunftssichere und nachhaltige Systemarchitektur für die nächste Generation der Smart Meter auszuarbeiten.

team@European Utility Week 2018

Die diesjährige European Utility Week (EUW) ist in Wien ausgetragen worden. Für team sozusagen ein Heimspiel. In dieser Ausgabe der EUW haben wir zusätzlich zum Erfahrungsaustausch mit Netzbetreibern, Versorgern, Industrie und Dienstleistern aktiv zum Thema «automatisiertes Testen» im Zuge der Hub Sessions beigetragen (Vortragstitel: «Striving for a trouble free smart meter operation – the importance of automated testing»)

Automatisierung ist im Testen unerlässlich. Im Zuge des Testmanagements sind zum Beispiel (teil-)automatisierte Coverage-Analysen auf Basis expliziter Beziehungen zwischen den verschiedenen Artefakten – Anforderungen, Spezifikationen, Testfälle, Testausführungen – unverzichtbar. Zur effizienten Testausführung sind automatisierte Ansätze ein wesentlicher Bestandteil – z.B. mittels selbst implementierter Skripte oder dedizierter Werkzeuge. Festlegungen zur Testautomatisierung sind daher im Zuge der Ausarbeitung der Teststrategie zu berücksichtigen.

Wir bringen unsere Erfahrungen im Testen aktuell in mehreren Smart Meter Roll-out Projekten ein. team unterstützt dabei auf verschiedenen Ebenen – z.B. als Tester, in der Testkoordination, oder im Testmanagement – sowie in unterschiedlichen Phasen – z.B. in der Testfallspezifikation, Testplanung, oder Testausführung ohne dabei den Blick für «das Ganze» zu verlieren. Wir betrachten Testen nicht isoliert, sondern vielmehr integriert mit Aktivitäten im Anforderungsmanagement oder unterschiedlichen Spezifikationsphasen. Ein zweckmäßiges Mittel zur Nachverfolgung, dass eine Anforderung umgesetzt und getestet wurde, sind «Traceability Links» zwischen den einzelnen Artefakten. team setzt dafür moderne Werkzeuge mit spezifischen Konfigurationen ein, um derartige integrierte Sichten zu ermöglichen.

teams Beitrag im Bereich IT Security Smart Metering

Die österreichischen Stromnetzbetreiber arbeiten aktuell sehr intensiv an der Einführung von intelligenten Messgeräten, den so genannten Smart Metern. Bevor diese Smart Meter vor Ort verbaut und in Betrieb genommen werden können, müssen notwendige interne IT-Systeme erweitert, oder neu implementiert und in die bestehende Systemlandschaft integriert werden. Die Umsetzung fordert Flexibilität und Offenheit der handelnden Personen für – in der Branche – neuen Technologien und Systemen einhergehend mit umfassenden Änderungen bestehender Abläufe, sowie der Einführung neuer spezifischer Prozesse.

Dies zeigt sich vor allem in den hohen Sicherheits- und Datenschutzstandards, den sich die Branche verschrieben hat. Im Anforderungskatalog Ende-zu-Ende Sicherheit Smart Metering, der von Oesterreichs Energie ausgearbeitet und zu Verfügung gestellt wird, werden die Mindest-Anforderungen zur Sicherheit an die Hersteller bereits im Zuge der Ausschreibung von Stromzählern, Gateways und dem Zentralen System, sowie deren Kommunikationsverbindungen, im Smart Metering Bereich festgelegt. Eine darüberhinausgehende tiefreichende Prozessanalyse, entsprechende Implementierung der Systeme und Planung des Rollouts und Betriebs ist hierbei wesentlich um auch nötige Sicherheitsanforderungen und insbesondere den notwendigen Datenschutz (Stichwort DSGVO), zu gewährleisten.

team unterstützt unter anderem die TINETZ-Tiroler Netze GmbH dabei sich den ergebenden technisch/technologische Herausforderungen zu stellen, denen sich die Netzbetreiber allgemein gegenübergestellt sehen. Eine wesentliche Unterstützung und Vereinheitlichung zur grundlegenden Sicherheitsarchitektur ist auf Basis der Regularien der Interessenvertretung der Österreichischen E-Wirtschaft Akademie GmbH, Oesterreichs Energie, zwar gegeben, diese muss jedoch entsprechend der spezifischen Gegebenheiten adaptiert und an die dedizierte Systemintegration angeglichen werden. Damit liefert team nicht nur einen wesentlichen Beitrag im Zuge der Umsetzung des Smart Metering in Tirol, sondern unterstützt auftragsgemäß die Interessen der betroffenen Kunden auf Wahrung von Datensicherheit und Datenschutz zu sichern.

teams Beitrag zum Projekt Smart Meter der VKW

Im Rahmen der Einführung von Smart Metering gemäß der „Intelligenten Messgeräte- & Einführungsverordnung (IME-VO) ergibt sich für Netzbetreiber eine Reihe vorbereitender Maßnahmen. Neben der Beschaffung der Zähler und deren Infrastruktur, der Anpassung der Backend-Systeme (z.B. Abrechnungssystem) und den organisatorischen Vorbereitungen für den Rollout (z.B. Personalbereitstellung) hat die Anpassung der Geschäftsprozesse des Netzbetreibers einen wesentlichen Anteil am Erfolg des Projektes. Das Projekt Smart Meter der Vorarlberger Energienetze GmbH plant eine Umrüstung von 80% der Verbraucher mit intelligenten Messsystemen bis Ende 2020.

team unterstützt bei der Anforderungsanalyse, der Anpassung der Geschäftsprozess-Modellierung und der Umsetzung der organisatorischen Prozesse in technische Ablaufbeschreibungen. Für den Test der implementierten Prozesse ist ein effizientes und nachhaltiges Testverfahren notwendig. team berät beim Aufbau und Umsetzung eines Testmanagements bzw. der anschließenden Controlling-Prozesse. Im Teilbereich Security unterstützen wir mit technischer Expertise beim Aufbau und der Integration einer PKI (Public Key Infrastructure) in die relevanten Backend-Systeme bzw. Geschäftsprozesse.

Eine zentrale Bedeutung des Rollouts kommt dem Workforce Management zu. Eine Dispatching Software unterstützt bei der effizienten Verteilung der Aufträge im Versorgungsgebiet, ein mobiler Handheld unterstützt den Außendienstmitarbeiter im Feld und übernimmt die Kommunikation mit den Backend-Systemen. Im Teilprojekt WFM (Workforce Management) unterstützen wir im Bereich Projektmanagement, der Anforderungsanalyse, Geschäftsprozessmodellierung und Lastenhefterstellung, Prüfung und Abnahme der Pflichtenhefte des Integrators und dem Testmanagement.

In Deutschland erfolgt die Umrüstung der Zähler in moderne Messeinrichtungen (mMe) und intelligente Messegräte (iMSys) im Kontext des neu in Kraft getretenen Messstellenbetriebsgesetzes. Der Netzbetreiber E-Netze Allgäu, bei dem VKW zu 50% beteiligt ist, plant im Rahmen des Projektes den Wechsel eines Großteils der Backend-Systeme (z.B. Abrechnung, Marktkommunikation). team unterstützt bei der Anforderungsanalyse, der Erstellung des Lastenheftes und begleitet die Ausschreibung bis zur Vergabe.

Von links nach rechts: Christian Mayer, GF Wolfgang Hammerschmidt, Anil Vadehra

Interchangeability für Smart Meter

Die heimische Energiewirtschaft setzt für die Beschaffung der Smart Meter überwiegend auf eine «Multivendor-Strategie», wodurch Smart Meter unterschiedlicher Hersteller ins Feld gebracht und installiert werden. Damit einhergehend ist für die österreichischen Netzbetreiber die Sicherstellung der Interchangeability für Smart Meter ein wichtiges Projektziel für einen erfolgreichen Rollout. Durch die Forderung einer Smart Meter Interchangeability soll die Möglichkeit geschaffen werden Smart Meter unterschiedlicher Hersteller im Feld auszutauschen unter der Voraussetzung, dass dadurch keine Minderung der ursprünglichen Funktionalität oder eine negative Auswirkung auf das intelligente Zählersystem (zB. Performanzverlust) entsteht. Mit der Austauschbarkeit von Smart Meter wird das Risiko einer Herstellerabhängigkeit reduziert («Vendor-Lock-in Effekt»).

Die non-profit Herstellervereinigung IDIS (Interoperable Device Interface Specifications) schafft unter anderem aufbauend auf den DLMS/COSEM Standards eine Grundlage zur Erfüllung der Forderung austauschbarer Smart Meter. Durch die IDIS Interoperability Specification werden Smart Meter Basisfunktionalitäten sowie das zugrundeliegende Datenmodel und Standard Use Cases definiert. Die IDIS Use Cases wurden als Anforderungsquelle für die Erstellung des «AMCS Lastenheftes und Smart Meter Use Cases» durch Österreichs Energie (OE) herangezogen. Zur Erfüllung sämtlicher OE Smart Meter Use Cases muss IDIS entsprechend erweitert werden – das betrifft sowohl die definierten Funktionalitäten als auch das Datenmodel.

team hat die Steirische Smart Meter Kooperation in der Pflichtenheftphase zur Erstellung einer Interchangeability Spezifikation aufbauend auf IDIS zur Erfüllung sämtlicher OE Use Cases unterstützt. In dieser Spezifikationsphase wurde insbesondere auf Aspekte wie Vollständigkeit gegenüber den geforderten Anforderungen und der Einsetzbarkeit zur Erfüllung gesamtheitlicher Projektziele fokussiert. Damit hat team einen nicht unwesentlichen Beitrag zur Qualitätssicherung der Interchangeability Spezifikation sowie einer erfolgreichen Abnahme geleistet. Die nächste Herausforderung steht bereits unmittelbar bevor: die Qualitätssicherung der Testfallspezifikationen zur Nachweisführung der Interchangeability für die steirischen Smart Meter.

team@European Utility Week 2017

Die heimische Energiewirtschaft befindet sich mit der Smart Meter Einführung in einem Umbruch, der große Veränderungen mit sich bringt – ein Thema, dass auf der European Utility Week 2017 (EUW 2017) natürlich auch im Fokus stand.

Die diesjährige EUW ist Anfang Oktober in Amsterdam mit über 600 internationalen Ausstellern erfolgreich über die Bühne gegangen. Für team ist die EUW eine gute Gelegenheit nicht nur aktuelle Trends und bevorstehende Entwicklungen im Smart Metering einzufangen, sondern auch den direkten Erfahrungsaustausch mit der Industrie zu forcieren, nicht zuletzt um unsere profunde Expertise weiter auszubauen und in laufende sowie zukünftige Smart Meter Projekte einzubringen.

Die bevorstehende EUW 2018 wird in Wien (!) vom 6 bis 8 November stattfinden. team freut sich natürlich nächstes Jahr dieses Event direkt „vor der Haustüre zu haben“ – in dieser Ausgabe plant team in einer aktiven Rolle mitzuwirken.

Fachreferat bei den Metering Days 2016 in Fulda

Auf Einladung des ZVEI (Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V.) habe ich im Rahmen der „Metering Days 2016“ über unsere Erfahrungen der Smart Meter Projekte in Österreich referiert. Trotz Unterschiede zwischen der Regulierung in Deutschland und Österreich, z. B. die Rolle des Messstellenbetreibers, sind unsere einschlägigen Erfahrungen in Österreich mit der Umsetzung von Smart Meter Projekten wertvoll und haben zu interessanten Fragen und Diskussionen geführt.

Im Juli 2016 wurde in Deutschland mit dem Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) eine wesentliche gesetzliche Grundlage geschaffen. Des Weiteren wurden zahlreiche Verordnungen angepasst (EnWG, KWKG, EEG). Interessant aber nicht ganz überraschend ist, dass trotz einer im Vergleich zu Österreich sehr umfassenden Regelung viele ungeklärte Fragen bestehen. Insbesondere an der Anpassung der Regeln für die Marktkommunikation wird gearbeitet. In vielen Vorträgen wurden Markt- und Geschäftsmodelle adressiert und anhand von Beispielen aus dem Internet (zB airbnb) auf die Bedeutung der Digitalisierung der Energiewende hingewiesen (Erklärung: Im Gegensatz zu Österreich ist der Messstellenbetrieb in Deutschland im wettbewerblichen Bereich verankert und es wurden lediglich Preisobergrenzen bestimmt).

Trotz weitgehender Standardisierung der Messgeräte und Kommunikationsgateways erweist sich das Zusammenspiel (Interoperability und Interchangeability) noch als fehleranfällig. Die Erklärung hierfür sind fehlende verbindliche technische Richtlinien (TR). Dies und die noch nicht vorhandene Erfahrung in der Umsetzung komplexer (IT-) Projekte verunsichern viele EVUs (Energieversorgungsunternehmen) zusätzlich und verzögern einen umfassenden Start der Umsetzung.

Die große Anzahl der teilnehmenden Fachexperten und Entscheidungsträger zeigt die Bedeutung der sehr professionell von ZVEI organisierten und moderierten Smart Metering Days 2016. Im Rahmen der gesamten Veranstaltung führten meine Kollegen Bernd Stemmann, Thomas Grieche und ich interessante Diskussionen mit Experten aus allen involvierten Themenbereichen.

Die team ist in Österreich im Smart Metering Bereich seit 2014 erfolgreich tätig. Dabei wurde umfangreiches Wissen zu Vorgehensmodellen bei der Umsetzung der Smart Meter Rollouts sowie im Bereich der Beratung, Prozess- und Geschäftsmodellierung als auch Qualitätssicherung erworben. Dies ist die perfekte Basis um unsere Aktivitäten im Smart Metering Feld in Deutschland rasch weiterzuentwickeln. Um effizienter auf Kundenbedürfnisse in Deutschland reagieren zu können gibt es seit kurzem auch eine Firmenrepräsentanz der team in Deutschland.

„Smart Meter“ Betriebserfahrung bei NGRi in Aarhus

Gemeinsam mit Mitarbeitern eines unserer Utility-Kunden – die Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB) führten wir Anfang März einen 2-tägigen Workshop bei einem der größten und innovativsten Verteilnetzbetreiber Dänemarks, der NGRi mit Sitz in Aarhus, der zweitgrößten Stadt Dänemarks, durch.

Die IKB betreiben bereits Smart Meter Pilotsysteme und haben unter dem Programmleiter, Herrn Ingenieur Rudolf Körber, mit der Beschaffung und Realisierung der Smart Meter Infrastruktur begonnen. Die team wirkte bei der Gestaltung der Ausschreibungsunterlagen und – verfahren mit und unterstützt bei der laufenden Projektumsetzung.

Aufgrund einer EU-Verordnung sowie der Festlegung des BM für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft müssen in Österreich bis 2019 95 % aller Zähler auf die neue Technologie umgestellt werden. Die team begleitet bereits 8 österreichische Netzbetreiber bei der Auswahl der richtigen Technologien und Lieferanten.

Während unserer Teilnahme an der European Utility Week im Oktober 2015 in Wien lernten wir Herrn Poul Berthelsen, Projektmanager bei NRGi kennen. Im Rahmen des eindrucksvollen Vortrags über seine langjährigen Erfahrungen in diesem Bereich führte er die Herausforderungen seitens des Rollouts und Betriebs eines Smart Meter Systems auf.

NRGi betreibt in Aarhus und den angrenzenden Regionen ein Netz von 215.000 Zählern. Bereits 2008 wurde mit dem Smart Meter Projekt begonnen und kontinuierlich innerhalb von 4 Jahren ausgerollt. Der Rollout des Zählersystem wurde durch die finnische FirmaELTEL Networks A/S (ELTEL) durchgeführt, die auch den technischen Betrieb der Smart Meter Infrastruktur für NRGi verantwortet.

In Aarhus führten Poul Berthelsen und Carlo Lazar, Direktor Business Development & Smart Grid Unit der ELTEL das Besucherteam in das NRGi Smart Meter Projekt ein. Streng nach der Devise, je schneller alle Zähler in Funktion sind, desto schneller stellt sich der Nutzen ein, wurden zu Spitzenzeiten ca. 1.000 Zähler pro Tag installiert. Diese hohe Schlagzahl konnte nur durch professionelle Vorbereitung und exakte Logistik bei der Durchführung der Zählerwechsel erreicht werden.

Im Rahmen des Workshops mit der NRGi wurden wichtige Erfahrungen und wertvolles Wissen im Bereich Smart Metering vermittelt, welches wir nun erfolgreich in unsere aktuellen Smart Meter Projekte einbringen. Hier finden Sie weitere Informationen zu unseren Leistungen im Smart Metering Bereich.

team@Utility Week 2015 in Wien

Seit Anfang 2014 betreut team Netzbetreiber in Österreich zur Umsetzung der IMA-VO bei der Festlegung der Beschaffungsstrategie, Technologien, Ausschreibungsdokumente, Verfahrensbegleitung, Systeme und Systemanpassungen, Gestaltung der Prozesse sowie der Vorbereitung auf den Roll-Out. Die größte Herausforderung für viele unserer Kunden ist die Navigation durch die Vielfalt an gebotenen Lösungen und Technologien, das Priorisieren und Einschätzen der einzelnen Themen und Aufgaben sowie die Formulierung „machbare“ und zugleich „zukunftweisende“ Anforderungen. In einem wichtigen aber arbeitsintensiven Prozess muss die richtige Mischung für die individuellen Bedürfnisse abgestimmt werden. Aufbauend auf den Erfahrungen unseres Partners Tieto im Bereich der Umsetzung von Smart Metering in den Nordics sowie der umfangreichen Erfahrung von team im Bereich der Gestaltung von Ausschreibungen und Vergabeverfahren, der Gestaltung von Geschäftsprozessen, Requirementsengineering und Telekommunikation (Mobilfunk, Festnetz sowie PLC) dürfen wir auf die ersten, erfolgreich durchgeführten Beschaffungsvorgänge zurückblicken und begleiten die Implementierung.

Beschaffung Zählerinfrastruktur

Das funktionale Anforderungsprofil an das intelligente Messgerät und die Backend-Systeme in Österreich wird durch die ElWOG-Verordnungen (IMA-VO, DAVID-VO) bestimmt. Auf Grund des Interpretationsspielraums wurden seitens des Verbands der österreichischen Energiewirtschaft (Österreichs Energie) Musteranforderungen, Bestimmungen zur Ende-zu-Ende Sicherheit und Anwendungsfälle definiert. Mit diesen Bausteinen und Rahmenbedingungen erarbeiten wir ein Konzept mit wesentlichen Entscheidungspunkten sortiert nach Themengebieten und leiten unsere Kunden durch diesen schwierigen Auswahlprozess. Gleichzeitig wird mit „state-of-the-art“ RE-Techniken und Werkzeugen die Aufnahme und Formulierung der Lastenhefte vorangetrieben und über einen Reviewprozess einer umfassenden Qualitätssicherung unterworfen. In der Regel erfordern zwischen 600 und 800 Anforderungen auf in Summe mehr als 300 Seiten einen sehr gut geplanten und strukturierten Prozess. Unsere Erfahrung aus vielen großen Beschaffungsprojekten im Bereich österreichischer Infrastrukturbetreiber (ASFINAG, ÖBB, BBG, usw.) wird hier gewinnbringend für unsere Kunden genutzt. 

Anwendungsfälle und Prozesse – „das Salz in der Suppe“

Die Automatisierung des Messwesens in der Energiewirtschaft wird die Prozesslandschaft durchgreifend verändern. Bestehende Prozesse – zB der Ablesung, Ein- und Umzug, usw. werden sich ändern – neue Prozesse für den Betrieb der Infrastruktur sind zu definieren. Die Veränderung bleibt aber nicht nur beim Netzbetreiber – auch der Energielieferant muss sich mit den neuen Möglichkeiten detailliert erfasster Lastprofile und den sich daraus ergebenden Möglichkeiten der Marktsegmentierung und Preisgestaltung auseinandersetzen. Auf Basis unserer „best practice“ Methoden entwickeln wir die Prozesslandkarte zur Klassifizierung und Strukturierung der Prozesse. Der Fokus in Detaillierung der Prozesse liegt auf der Interaktion zwischen und mit den Systemen. Damit ergibt sich ein direkter und unmittelbarer Zusammenhang zu den systemischen Anwendungsfällen (Use-Cases) und den einzelnen Anforderungen an die Systeme. 

Die sich verändernde IT-Systemlandschaft

Die Einführung der Smart Meter bringt neue Systeme und führt zu Erweiterungen/Anpassungen bestehender Systeme. Insbesondere werden neue Schnittstellen und ggf. neue Technologien/Architekturen eingesetzt. Sicherheit und Geheimhaltung werden im Zusammenhang mit Smart Metering neu bewertet und veränderte Prozesse und Technologien stellen neue Anforderungen an die Skills der Unternehmen. Eine Zertifizierung nach ISO 27001 wird von vielen EVU angestrebt und gleichermaßen von der Lieferindustrie gefordert. Ohne mobile Endgeräte ist die Installation eines Smart Meters defacto nicht möglich, ein durchgehender IT-gestützter und sicherer Prozess muss von den Backend-Systemen bis zu den Endgeräten für Aussendienstmitarbeiter realisiert werden. Die Nutzung der vorhandenen GIS-Informationen für die Betriebsführung ist im Zusammenhang mit Smart Meter obligatorisch – genauso wie die Einbindung der Geräte, Netzwerkinfrastruktur und Backend-Systeme in eine adäquate Infrastruktur zum Monitoring, Konfigurations- und Alarm- und Fehlermanagement. 

Der Roll-out – am Fließband in die Fläche

Der Massentausch von Messgeräten ist Fließbandarbeit unter besonderen Rahmenbedingungen – nicht jede Kundenanlage ist gleich – die Kommunikationsanbindung via (Mobil) Funk oder PLC nicht immer „plug & play“. Hier erweist sich die Erfahrung unseres Partners Tieto aus den nordischen Roll-out und dem mehrjährigen Betrieb der Zählerinfrastruktur im Auftrag von Energieversorgern besonders wertvoll. Wie jede Serienfertigung muss der Roll-out minuziös geplant, geprüft und schrittweise implementiert und trainiert werden. Aber auch die unterstützenden Werkzeuge für die Planung, Kommunikation, Disposition und Überwachung müssen sitzen wie ein Maßanzug – für Ineffizienz und Fehler ist kein Platz wenn der Austausch rasch und zu vertretbaren Kosten durchgeführt werden soll. Wir unterstützen mit Experten Workshops zur Identifikation und Strukturierung der beim Roll-Out wichtigen Fähigkeiten und Herausforderungen. Mit dieser Startbasis ist es für unsere Kunden leichter, die eigenen Voraussetzungen richtig einzuschätzen und für die jeweiligen Rahmenbedingungen eine optimale Umsetzungsstrategie zu wählen. Wir bieten unsere Erfahrung und Kompetenz bei der Definition und Beschaffung allfällig erforderlicher Dienstleistungen, Spezifikation von System- und Prozessanpassungen und der Steuerung und Überwachung des eigentlichen Roll-Outs – vom Pre Roll-Out bis zum Clean-up Service.